Sarah Schumann - Wirkliche Welt

Collagen und Gemälde von 1958 bis 2008

VAN HAM Kunstauktionen

4. April bis 28. April 2019

Die Ausstellung der deutschen Künstlerin Sarah Schumann (1933-2019) bei VAN HAM Kunstauktionen bot einen Überblick über die zahlreichen Werkgruppen der Malerin, die als eine der wichtigen Vertreterinnen der Nachkriegsmoderne gilt und sich in ihren figurativen Arbeiten mit den signifikanten Begriffen „Schrecken und Schönheit“ auseinandersetzt. Das Städel Museum in Frankfurt zählt Sarah Schumann im Oral History Projekt „Café Deutschland“ zu den 70 wichtigsten Protagonisten der ersten Kunstszene in der BRD.

Beginnend mit den frühen fotografischen „Schock-Collagen“ aus den 50er und 60er Jahren, die schöne Frauen aus Illustrierten in bedrohlichen Szenerien darstellen, wurde die Verarbeitung von Schumanns internationalen Studienreisen im Auftrag des Goethe Instituts in Indien und Kenia in den 1980er Jahren gezeigt mit Gouachen und übermalten Fotografien.

Insbesondere die großen Leinwandarbeiten aus dem Zyklus „Moskau, Erz und Körper“, resultierend aus zahlreichen Reisen nach Moskau und Russland wurden nach langer Zeit in Gänze präsentiert sowie auch die elegischen Landschaftsbilder, die Aufenthalte und Recherchen in der DDR auf den Spuren von Theodor Fontane, Hermann von Pückler-Muskau und Peter Joseph Lenné reflektieren. Das einzige Selbstporträt von Sarah Schumann stellte die Künstlerin großzügig für diese Ausstellung zur Verfügung.

Die von Sarah Schumann gestalteten Buchumschläge für den S. Fischer Verlag konnten den Originalentwürfen gegenübergestellt werden. Neben den Publikationen von Silvia Bovenschen, der Lebensgefährtin von Sarah Schumann, war die Gesamtausgabe von Virginia Woolf in der Präsentation.

Kunsthistorisch aufgearbeitet und kontextualisert wurde insbesondere die Ausstellung „Künstlerinnen international 1877-1977“, für die Schuman von 1974 bis 1977 sich als Mitorganisatorin und Kuratorin verantwortlich zeigte. Bei dieser legendären und von Protesten begleiteten Ausstellung werden erstmalig in Deutschland bedeutende Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts präsentiert, darunter Paula Modersohn-Becker, Frida Kahlo, Eva Hesse, Maria Lassnig, Mary Bauermeister, Ulrike Rosenbach und Diane Arbus.

Harun Farockis Film „Ein Bild von Sarah Schumann“, 1978, gab einen Einblick in die Arbeitsweise der Künstlerin. Die Filmpremiere des im März 2019 in Berlin aufgezeichneten Gesprächs zwischen Sarah Schumann und Bettina Böttinger feierte bei der Eröffnung Premiere.

Seit 2018 wird das künstlerische Werk von Sarah Schumann von VAN HAM Art Estate betreut.

360 Grad Einblick in das VAN HAM Kunstauktionshaus